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Mein Hund – Ein Jäger?

Der Wolf ist ein Jagdtier, er muss sich seine Beute fangen um zu überleben. Auch Hunde haben heutzutage noch diesen Jagdinstinkt, bei einigen mehr und bei anderen Rassen weniger vertreten. Trotzdem sollte man auf dieses Verhalten große Rücksicht nehmen, denn es ist kaum vorher zu sehen, wann der Trieb einsetzt.

Vielleicht haben Sie es schon einmal beobachten können: Bei einem Spaziergang auf dem Feld oder an Waldrändern passiert es häufig, dass ein Hund nach Wildtieren Ausschau hält. Wenn der kleine Freund dann einmal los ist, gibt es kaum noch Halt. So werden jedoch nicht nur Wildtiere, sondern auch Sie oder andere Passanten gefährdet.


Warum jagt mein Hund?


Ein Hund jagt nicht immer weil er Hunger hat, meist sind es Hormone, welche bei der Aktion ausgeschüttet werden, die ihn antreiben. Mit einer Jagd belohnen sich Hunde selbst, das stimmt sie glücklich und wird als Erfolgsmoment in ihrem Kopf gespeichert.

Meistens wird das Verhalten ausgelöst, durch einen sich schnell bewegenden Gegenstand, z.B. ein Reh, das über das Feld huscht oder auch nur ein kleiner Hase. In solchen Momenten können Hunde ihre komplette Selbstkontrolle verlieren. Man sollte umso vorsichtiger sein, wenn man mit mehreren Hunden sparzieren geht, denn die Stimmung eines Hundes kann sich auf die anderen übertragen und so können diese, von ein auf die andere Sekunde zu unbändigen Jägern werden.


Was kann ich dagegen tun?


Anleinen
Wenn Ihr Hund zu einer Rasse gehört, die bekannt dafür ist leidenschaftlich gerne zu jagen, leinen Sie ihn lieber an. Vor allem in Gebieten, in denen Wildtiere frei herumlaufen können, ist es wichtig den Liebling unter Kontrolle zu halten.

Tipp: Ein Hundegeschirr ist vorteilhafter als ein einfaches Halsband. Ihr Haustier kann sich nicht daraus lösen und zudem ist es gesünder, denn der Hals des Tieres ist sehr empfindlich und sollte unter keinen Umständen gewürgt werden.

Nicht weglaufen!
Der Jagdtrieb des Tieres muss nicht unbedingt von einem anderem, fremden Tier ausgelöst werden. Auch Sie können den Hund aufhetzen, indem Sie weglaufen. Wenn Sie sich abrupt und schnell von Ihrem oder einem fremden Hund entfernen, wird dieser Sie direkt verfolgen um sie festzuhalten. Sie können nur uninteressant auf den Hund wirken, wenn Sie sich stets ruhig verhalten und sich nicht hektisch fortbewegen.

Training
Es gibt verschiedene Arten den Hund das Jagen abzutrainieren. Ein Jagdersatztraining zum Beispiel soll den Instinkt nicht hemmen, sondern wie man im Namen schon erkennen kann, ersetzten. Sie können Ihren Hund nach Gegenständen stöbern lassen oder mit Adoptierdummys eine Spur zum Erschnüffeln ziehen. Über das Feld huschende Hasen können durch Frisbeescheiben oder Bälle ersetzt werden.

Beachten Sie hierbei: Der Vierbeiner sollte nach jedem gefangenen bzw. gefundenen Gegenstand eine Belohnung bekommen, denn nur so kann ein Umdenken des Hundes angeregt werden. Erst wenn der Hund die Spielzeuge, Gegenstände und die daraufhin folgende Belohnung interessanter als die Wildtiere findet, ist das Training erfolgreich.

Lassen Sie die Beute uninteressant auf den Hund wirken. Bringen Sie ihm bei, sich nicht von Ihnen zu entfernen. Durch gezieltes Training ist auch dies möglich. Ein einfacher Weg das zu erreichen ist beispielsweise, dem Hund zunächst ein Tier zu zeigen, dass nicht vorhanden ist.

Sind Sie mit Ihrem Haustier auf einem Feld unterwegs, zeigen Sie auf den Horizont und geben Sie ihm ein Signal. Rufen Sie zum Beispiel: „Da, ein Tier!“ Wenn nun der Hund seine Aufmerksamkeit dem Horizont widmet und merkt, dass sich dort nichts Interessantes befindet, wendet er sich wieder zu Ihnen. Jetzt ist der richtige Moment dem Hund ein Leckerli oder eine Belohnung zu geben. Umso öfter Sie dies üben, umso besser kann sich der Hund den Aufruf merken.

Im nächsten Schritt geben Sie dem Hund dieses Signal immer, wenn ein Vogel auf dem Feld oder der Wiese sitzt. Sollten Sie zum Beispiel einen entdecken, rufen Sie wieder „Da, ein Tier!“ und zeigen Sie deutlich darauf. Nun wendet sich der Hund wieder um, doch hat in Bezug auf diesen Satz eine Belohnung im Kopf, die er nur bekommt, wenn er erneut Blickkontakt mit dem Herrchen aufnimmt. Wendet Ihr Vierbeiner sich wieder zu Ihnen, belohnen Sie ihn mit einem Leckerli.

Nach mehreren Wochen Training dreht sich der Hund von alleine zu Ihnen, sobald er einen Vogel entdeckt, da er diesen Ablauf nun fest erlernt hat. Dieses Muster drängt seine Instinkte in den Hintergrund und sorgt dafür, dass er sich nicht von Ihnen wegbewegt, bevor Sie es erlauben.
Auf dieselbe Art und Weise können Sie dem Tier das Hinterherlaufen bei Rehen oder Menschen abgewöhnen. Das Training ist zwar sehr anspruchsvoll und zeitaufwendig, doch auf jeden Fall lohnenswert!


Wichtig: Jäger dürfen Hunde erschießen, wenn diese auf Wildtiere losgehen. Achten Sie deshalb stets darauf, dass Ihr Hund unter Kontrolle ist und leinen Sie ihn im Zweifel an!

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