Vorbeugemaßnahmen
Einhalten hygienischer Grundregeln
Das sind übliche Maßnahmen, wie Händewaschen oder sofortige Wundversorgung bei Tier und Mensch nach Tierkontakten und dadurch Verhinderung von Schmierinfektionen.
Dazu gehört auch ein regelmäßiges Entwurmen von Hunden. Empfohlen wird bei Hunden mit nicht einschätzbarem Infektionsrisiko mindestens 4 Entwurmungen pro Jahr. Wenn vom Hund Feld- oder Wühlmäuse gefressen werden oder Hunde rohes Fleisch/Innereien bekommen, ist eine Entwurmung alle 4 bis 6 Wochen (mit Bandwurm-wirksamem Präparat, beim Tierarzt erhältlich) empfohlen.
Liegeflächen und vom Haustier bevorzugte Ruheplätze sollten regelmäßig und mit äußerster Sorgfalt gereinigt werden. Jegliche Art von Textilien sollten bei 95°C gewaschen werden. Hundekissen und -betten mit Schaumstofffüllung sollten aus dem Haushalt entfernt werden. Schaumstofffüllungen können nicht ausreichend schnell trocknen und fangen schnell an zu schimmeln. Dies löst Erkrankungen aus, welche zunächst keine klinischen Symptome zeigen.
Falls vom Hund auch Kot aufgenommen wird und er zudem Kontakt mit Kleinkindern hat, wird eine monatliche Entwurmung gegen Spulwürmer angeraten. Alternativ können in den angegebenen Zeiträumen auch Kotproben des Hundes (Sammlung über drei Tage) untersucht werden.
Wichtig für Jäger:
- Sichtbar kranke oder verdächtige Füchse/Marder nicht vom Hund apportieren lassen
- Hund nicht eng neben erlegtem Fuchs/Marder ablegen
- Bei (Jagd)Hunden mit Juckreiz (nach Fuchskontakten) an Räude denken, Tierarztbesuch zur Diagnosestellung, keine langwierigen Selbstbehandlungen gegen „Juckreiz“
- Baujagden in Räudegebieten bergen ein großes Infektionsrisiko für Bauhunde
- Minimierung der Zeckenkontakte (Repellentien, Absuchen des Körpers usw.)
- Konsultation diagnostischer Einrichtungen in sämtlichen Verdachtsfällen
Und schlussendlich: Keine Hysterie! Human- und Veterinärmediziner sind gleichermaßen gefordert, exponierte Personenkreise über potenzielle Infektionsgefahren zu informieren, Verdachtsfälle abzuklären aber auch Hysterie abzubauen oder unsachliche Medienarbeit zu vermeiden. Ein Gesundheitsrisiko für den Menschen, insbesondere für (Klein-) Kinder, ältere oder immungeschwächte Personen durch Zoonosen, die von Hunden und Katzen übertragen werden können, ist dann besonders gegeben, wenn beim Umgang mit diesen Tieren die Einhaltung allgemein gültiger Hygienemaßnahmen außer Acht gelassen wird. Deshalb sollen vorstehende Ausführungen als Aufklärung über eine mögliche Infektionsgefährdung durch Hunde und nicht als Panikmache verstanden werden. Es ist eine unbedingte tierärztliche Pflicht in der Kleintierpraxis auf mögliche Infektionsgefahren durch Hunde und Katzen hinzuweisen, besonders wenn diese entsprechende Symptome (Pilzerkrankung, Durchfall usw.) zeigen oder wenn die Tiere in Kontakt mit Kindern, ältere oder immungeschwächte Personen kommen.
Der Mensch als Infektionsquelle für Hunde
Der Mensch kann auch eine Infektionsquelle für Hunde sein. So sind Infektionen von Hunden mit dem Influenza-A-Virus des Menschen oder auch Erkrankungen an Mumps (Paramyxovirus) bekannt. An bakteriellen Infektionen sind Fälle von Tuberkulose, sowie Übertragungen von Pneumokokken, Staphylokokken, Salmonellen, Campylobacter, E.coli sowie Listerien vom Menschen auf Hunde bekannt. Ebenfalls nachgewiesen sind Pilzinfektionen ausgehend vom Menschen.