Nutzen Sie den Vorsorgeservice Ihrer Tierarztpraxis.
Jeder Hunde- und Katzenhalter hofft, dass sein vierbeiniger Freund möglichst lange und gesund lebt und eines Tages einfach friedlich einschläft. Leider ist das aber nur selten der Fall, denn Krankheiten oder Unfälle sind häufig an einem frühzeitigen Tod schuld. Viele Erkrankungen lassen sich jedoch durch eine regelmäßig durchgeführte Gesundheitsvorsorge verhindern oder zumindest frühzeitig erkennen.
Erkrankungen frühzeitig erkennen
Krankheiten, die bereits ein fortgeschrittenes Stadium erreicht haben, sind meist schwerer zu behandeln oder – im schlimmsten Fall – nicht mehr heilbar. Den ersten Schritt zur Früherkennung einer Erkrankung Ihres Vierbeiners können Sie selbst tun.
1. Beobachtung durch den Tierbesitzer
Abweichungen im gewohnten Verhalten und Aussehen des vertrauten Tieres werden bei aufmerksamer Beobachtung offensichtlich. Sie sind häufig die ersten Anzeichen einer Erkrankung. Ein gestörtes Allgemeinbefin- den äußert sich durch apathisches Verhal- ten, der Vierbeiner liegt viel und hat wenig Appetit. Bei Katzen fällt auf, dass sie sich weniger oder überhaupt nicht mehr putzen. Auch die Körperhaltung kann Ihnen etwas verraten: Sitzt oder steht Ihr Tier mit aufge- krümmtem Rücken, ist es berührungsem- pfindlich oder hält es eine Gliedmaße hoch, hat es mit Sicherheit Schmerzen.
Angestrengte Atmung oder „Herzrasen“ ohne vorangegangene Anstrengung sowie Fieber sind ebenfalls Alarmzeichen für eine Erkrankung. Gesunde Hunde und Katzen atmen in Ruhe etwa 20 bis 30-mal pro Minute, ihre Herzfrequenz liegt bei 80 bis 120 Schlägen in der Minute und die Körpertemperatur bei 38,5° C. Ab 39° C spricht man von Fieber. Entgegen einer häufigen Annahme kann aus einer warmen, trockenen Nase und/oder heißen Ohren nicht auf Fieber geschlossen werden. Eine verlässliche Aussage über die innere Körpertemperatur ist nur mit Hilfe eines Fieberthermometers möglich.
Zum Messen der Temperatur sollte ein Thermometer benutzt werden, das einen möglichst geringen Durchmesser aufweist und unzerbrechlich ist. Ideal sind die stabilen digitalen Kunststoffthermometer. Vor der Messung wird die Thermometerspitze mit Vaseline eingefettet und zum Einführen des Thermometers der Schwanz des Tieres zur Seite (nicht nach oben!) gezogen.
Ein struppiges, stumpfes Fell (Rasseeigentümlichkeiten sind hier zu berücksichtigen) kann ein Hinweis auf eine innere Erkrankung oder Parasitenbefall sein. Schwierigkeiten beim Kot- und/oder Harnabsatz sind ebenso wie häufigeres Erbrechen und Durchfall ernstzunehmende Krankheitszeichen. Sekretabsonderungen aus Augen, Nase oder Ohren deuten auf eine Entzündung hin. Tasten Sie gelegentlich einmal den ganzen Körper Ihres Vierbeiners ab, um beispielsweise Tumoren rechtzeitig zu erkennen, und überprüfen Sie Mundschleimhaut (beim gesunden Tier rosarot) und Zähne (Zahnbeläge, Zahnstein, abgebrochene Zähne).
2. Tierärztliche VorsorgeuntersuchungJährliche Gesundheitskontrollen, bei denen der Tierarzt systematisch den Körper des Tieres durch eingehende Betrachtung, Abtasten und Abhören von Herz und Lunge untersucht, tragen dazu bei, Krankheiten frühzeitig auf die Spur zu kommen. Bei älteren Tieren (etwa ab dem 8. Lebensjahr, bei großen Hunden früher) sollten die Kontrollen durch eine Harnanalyse, ein großes Blutbild sowie gegebenenfalls weitere Untersuchungen ergänzt werden.